Nicht-Zwei ist Frieden

Wie alle Menschen gemeinsam eine neue globale Ordnung auf kooperativer Grundlage schaffen können

Die Globalisierung der Menschheit
auf kooperativer Grundlage

  1. Die Globalisierung der Industriegesellschaft hat bis zu einem gewissen Grad funktioniert, aber sie hat ein weltweites Ungleichgewicht heraufbe­schworen. Jede weitere Globalisierung der Industriege­sellschaft würde die Umwelt nur noch mehr verschmutzen und ein noch größeres Chaos im Leben der Menschen nach sich ziehen.
  2. Die industrielle Produktion belastet mit ihren Abfallstoffen die Luft und die ganze Umwelt. Sie trägt so zur globalen Erwärmung bei und hat auf vielen Gebieten verheerende Auswirkungen.
  3. Deshalb muss die globale Zusammenarbeit der Menschheit auf andere Art organisiert werden. Alle Bereiche des menschlichen Lebens müssen als Kooperative organisiert werden.
  4. Die kooperative Erzeugung der Nahrungsmittel würde zum Beispiel das Bestreben ersetzen, der ganzen Erdbevölkerung Zugang zu den Produktionsmitteln der Agrarindustrie zu verschaffen.
  5. Die industriellen Methoden der Nahrungsmittelproduktion sind gegenwärtig mit einer katastrophalen Ausbeutung der Tierwelt verbunden. Und der Boden wird durch die Monokulturen der industrialisierten Landwirtschaft zerstört.
  6. Eins der Ziele des Globalen Kooperativen Forums bestände darin, die Menschen von ihrer ausschließlichen Abhängigkeit von den industriellen Methoden zu befreien. Das Globale Kooperative Forum würde dafür sorgen, dass die natürlichen Ressourcen auf der lokalen und auf jeder anderen Ebene kooperativ verwaltet werden.
  7. Alle Ressourcen gehören letztlich der Erde – und deshalb allen-auf-einmal – und nicht einzelnen Personen oder Gruppen, die sie zum eigenen Vorteil ausbeuten.
  8. Eine globale Kooperative, die alle zum Leben notwendigen Dinge erzeugt, indem sie die Ressourcen der Erde verantwortlich nutzt, muss den Vorrang vor der Machtpolitik haben, die durch die Abhängigkeit vom Erdöl bestimmt wird.
  9. Es gibt zwei Formen von Abhängigkeit, die globales Ausmaß ange­nommen haben und überwunden werden müssen: die Abhängigkeit vom Erdöl und die Abhängigkeit von tierischen Nahrungsmitteln.
  10. Diese beiden Formen von Abhängigkeit haben weitreichende politische, soziale und wirtschaftliche Folgen und sind mit einflussreichen industriellen Machtkartellen verbunden.
  11. Die Nutzung fossiler Brennstoffe verursacht bereits globale Erwärmung und extremes Wetter und wirkt sich auch global negativ auf Wirtschaft und Politik aus.
  12. Auch die Haltung von »Nutztieren« spielt eine große Rolle bei der Erderwärmung, denn die Tiere produzieren eine riesige Menge Methangas. Und die Massentierhaltung wird mithilfe fossiler Brennstoffe betrieben.
  13. Allmählich wird nun auch anerkannt, dass der regelmäßige Verzehr tierischer Nahrungsmittel ernsthaft die Gesundheit bedroht.
  14. Die menschliche Welt ist also sowohl durch den Abfall, den sie selbst produziert, als auch durch die Aufnahme toxischer Nahrungsmittel überbelastet. Diese Vergiftung durch toxische Ener­gie und Nahrung ist die Hauptursache der problematischen Situation, mit der wir es heute zu tun haben ­– von der individuellen bis zur industriellen Ebene.
  15. Das soll aber nicht heißen, dass die Industrialisierung aufgrund ihrer gegenwärtigen zerstörerischen Auswirkungen einfach nur als Feind zu bekämpfen wäre. Die Menschheit wird immer auf Wissenschaft und Technologie angewiesen sein.
  16. Die bestehenden industriellen Strukturen sollten vielmehr umgestaltet und durch Umrüstung sollten neue Industrien aufgebaut werden.
  17. Die jetzigen Unternehmen müssen daher reorganisiert werden und neue Produktionsverfahren einsetzen, die sich positiv auf die Erde und das Leben auf ihr auswirken. Zwangsläufig muss dabei auch die ungleiche Verteilung des Reichtums thematisiert werden.
  18. Sobald es in einem Volk oder einem Nationalstaat oder einem Staatenverbund eine Klasse von Reichen gibt, verbreiten sich Gier und die Tendenz, sich »selbst« zu schützen und andere auszuschließen.
  19. Unternehmen und einzelne Personen benutzen die Macht ihres Reichtums, um weitere Güter, weitere Macht und weiteres Land außerhalb der eigenen Kultur, des eigenen Staates oder Staatenverbundes zu erwerben.
  20. Reiche Personen, Staaten und Unternehmen häufen jetzt überall auf der Welt immer mehr Eigentum und Güter an.
  21. Die Macht des Reichtums zerstört überall das frühere Gleichgewicht – und das hat dramatische Folgen für das globale System.
  22. Der »Tribalismus« führt daher nicht nur zu Militarismus, er äußert sich auch als Gier (die teilweise auf militärische Mittel zurückgreift).
  23. Solange die Welt gespalten ist, wird diese Spaltung vom Macht­streben ausgenutzt. Ein globales kooperatives System hingegen würde verhindern, dass Nationen, Unternehmen und einzelne Personen ihren Reichtum und ihre Macht missbrauchen und das Gleichgewicht in der Welt stören.
  24. Das Verlangen nach Reichtum und die Gier sind menschliche Eigenschaften, die als solche nicht verschwinden. Aber ein globales kooperatives System würde sich so organisieren, dass es imstande wäre, für Integrität zu sorgen und die destruktiven Konflikte zu vermeiden, die aus der massiven Störung des Gleichgewichts resultieren.
  25. Es geht nicht darum, darauf zu warten, dass die von Gier motivierten Kräfte einlenken werden. Sie müssen vielmehr durch ein System in die Pflicht genommen werden, das der immer-schon-bestehenden Einheit des Ganzen Geltung verschafft.
  26. Es ist die Aufgabe des Globalen Kooperativen Forums, das Fehlen systematischer Verantwortung durch systematische Ordnung und Integrität zu ersetzen – durch ein System, das sich ständig selbst regiert, organisiert, korrigiert und in Ordnung bringt.
  27. Das Globale Kooperative Forum ist »das Management globaler Systeme«, um es technisch auszudrücken. Aber es ist auch ein ganz menschlicher Mechanismus, ein Mechanismus der Kooperation. Es gibt der Menschheit als einem Ganzen nicht nur eine Stimme, sondern auch ein Instrument.
  28. Das Globale Kooperative Forum ist zugleich auch die Stimme der Erde als eines globalen Systems.
  29. Der wirkliche Zweck der Verbreitung von Wissen besteht nicht darin, den Menschen die Basis für Macht und Ausbeutung zu verschaffen, sondern ihnen eine Grundlage für Kooperation zu geben.
  30. Die menschliche Welt, die von dem Globalen Kooperativen Forum gemanagt würde, wäre eine Welt der Teilhabe und Teilnahme und kein totalitärer Staat, der einfach bestimmte Leitbilder durchsetzt und die Menschen kontrolliert.
  31. Das Globale Kooperative Forum sollte eine Institution sein, die die universelle Verbindung zwischen allen Menschen fördert. Diese Wiederverbindung geschähe auf der Basis gegenseitigen Vertrauens und der Kooperation und würde der generellen Tendenz egoischer Zivilisation entgegenwirken, die Konkurrenz zwischen Menschen und Staaten zu betonen.
  32. Es geht darum, dass die Menschheit als ein Ganzes die Kooperation zum herrschenden Modell macht, doch nicht als Ordnung um ihrer selbst willen (denn bloße Ordnung kann die Kooperation unterdrücken), sondern um eine kooperative Ordnung herzustellen, die dem Wohl aller-auf-einmal dient.
  33. Das Globale Kooperative Forum ermöglicht allen, kooperativ an einem Prozess teilzunehmen, der das Überleben und Wohlergehen jedes Einzelnen und der Gesamtheit sicherstellt.
  34. Wenn das Globale Kooperative Forum die alten »tribalistischen« Strukturen ablöst, wird diese Transformation alles verändern, auch den industriellen und wirtschaftlichen Bereich.
  35. Das »tribalistische« System ist immer mit Personen in hohen Positionen verbunden, die den ganzen »Stammesbereich« regieren. Aber im Rahmen der Aktivitäten, die im Kollektiv der ganzen Menschheit stattfinden, gibt es keine Personen in »hoher Stellung«, denn das wäre ein Zeichen von »Tribalismus«.
  36. Es wäre daher falsch zu erwarten, dass ein Gremium von Personen in »hoher Stellung« geeignet wäre, das Management der Menschheit und ihrer Interessen zu übernehmen.
  37. Im Globalen Kooperativen Forum bestände die Versammlung der Repräsentanten nicht aus Personen in »hoher Stellung«. Die Vertreter besäßen keinen Status und hätten keine exklusive Position inne. Sie könnten sogar Kleidung derselben Farbe tragen, wenn sie zu einer Sitzung zusammenkommen, um sicht­bar zu machen, dass es keine Unterschiede gibt.
  38. Die Welt des Menschen muss grundlegend umgestaltet werden – und dazu wird ein Prozess benötigt, durch den diese völlig neue Struktur sich wirklich realisieren lässt.
  39. Die alte Ordnung wird alles tun, ihr Fortbestehen zu sichern. Doch eines Morgens wird sie aufwachen und feststellen, dass es an ihrer Stelle jetzt ein Globales Kooperatives Forum gibt.