Nicht-Zwei ist Frieden

Wie alle Menschen gemeinsam eine neue globale Ordnung auf kooperativer Grundlage schaffen können

Regeln der Teilnahme an einer globalen kooperativen Ordnung

  1. Gegenwärtig hat die internationale Gemeinschaft keine wirksamen Mittel zur Lösung geopolitischer Probleme, denn sie handelt immer noch nach dem Modell konkurrierender »Stämme«. Es gibt keine Institution, die alle vertritt und sich so dem System als einem Ganzen effektiv widmen kann.
  2. Die einzelnen Teile des Systems stehen einander immer als Gegner gegenüber. Diejenigen, die durchhalten oder sich rücksichtslos durchsetzen, übernehmen schließlich die Kontrolle über das System.
  3. Die »Supermächte« umgehen gewöhnlich die Regeln und streben nach Vorherrschaft. Doch alle sind an diesem »tribalistischen« Machtkampf beteiligt, der nicht im Interesse der Menschheit ist, sondern sogar deren Überleben gefährdet.
  4. Regeln und Rechenschaftspflicht sind für ein System essenziell. Jeder Gedanke, man könne sich vor Rechenschaft drücken, ist eine Lüge, die nur dem Eigeninteresse dient. Es ist die typische Einstellung, die alle Krisen verursacht.
  5. Systeme korrigieren sich selbst. Aber wenn sie umgangen werden, wie es heute weltweit geschieht, dann können sie sich nicht mehr selbst korrigieren. Sie schlingern dann sozusagen mit einem Knüppel zwischen den Speichen bergab und zerstören sich unvermeidlich selbst.
  6. Die internationalen Machtkämpfe müssen daher von einer auf Systemen beruhenden Ordnung mit klaren Regeln und Grenzen abgelöst werden. Nur ein System, das sich als eine Ganzheit darstellen und seine Regeln allen gegenwärtig halten kann, ist in der Lage, sich selbst zu korrigieren.
  7. Eine vernünftige und positive globale Situation erfordert Regeln für die Teilnahme, die auf globaler wechselseitiger Abhängigkeit und der immer-schon-bestehenden Einheit beruhen. Sie kann nicht auf Nationalstaaten oder sonstigen Gruppen basieren, die militant reagieren, wenn sie provoziert werden, oder die ihren Machtbereich ausdehnen wollen.
  8. Globale Probleme mit Sanktionen lösen zu wollen genügt nicht. Es sollten Regeln für die Teilnahme aufgestellt werden – und dann würden die Türen entweder geöffnet oder geschlossen, je nachdem, ob ein Staat oder eine andere Organisation sich an die Regeln hält oder nicht.
  9. Weder Konkurrenz noch Herrschaft und Sieg über alle anderen, sondern Teilnahme sollte das sein, was alle schätzen – Teilnahme an einem globalen System, das allen Staaten und allen menschlichen Bereichen die Möglichkeit gibt, zu überleben, zu wachsen, zu gedeihen und die Vorteile der Teilnahme an der Gesamtheit zu genießen.
  10. Die Regeln für die Zugehörigkeit zur globalen Gemeinschaft dürfen nicht willkürlich sein oder bestimmte Angehörige begünstigen. Die Regeln müssen die positive und gleichberechtigte Teilhabe aller ermöglichen. Es sollte keine Doppelmoral geben, die von den einen verlangt, dass sie sich an die Regeln halten, und von den anderen nicht.
  11. Das Globale Kooperative Forum ist das System, durch das alle-auf-einmal sich Geltung verschaffen und Regeln für die Teilnahme aufstellen, die dafür sorgen, dass alle Angelegenheiten der globalen Gemeinschaft angemessene Beachtung finden, zum Beispiel ernsthafte Konflikte, Kampf um Ressourcen, Umweltver­schmut­­zung, dramatische Störung im Wettersystem sowie Armut und Krankheit.
  12. Klare und gerechte Regeln für die Teilnahme werden das Prinzip des Wettstreits der National­staaten durch ein anderes Prinzip ersetzen. Sie werden die Menschheit als ein Ganzes befähigen, ein gut funktionierendes Sys­tem zu werden, zu dem alle Teilnehmer Zugang haben, wenn sie bestimmten Verpflichtungen nachkom­men, die generell gelten.