Nicht-Zwei ist Frieden

Wie alle Menschen gemeinsam eine neue globale Ordnung auf kooperativer Grundlage schaffen können

Nullpunkt-Unterweisung

  1. Die Ego-Kultur schafft sich Institutionen, die ebenfalls egoisch sind und nach dem Muster des getrennten und trennenden »Selbst« funktionieren. Dies geschieht heute überall auf der Welt.
  2. Als Folge davon sind sowohl die weltlichen als auch die sakra­len Institutionen egoisch verfälscht. Dies gilt für die Politik und die Erziehung und Bildung ebenso wie für die Religion und jeden anderen Bereich des menschlichen Lebens.
  3. Die egoische Aushöhlung der Institutionen ist unausweichlich – es sei denn, es wird ständig eine Ordnung aufrechterhalten, die diese Aushöhlung verhindert. Die Integrität menschlicher Institutionen hängt davon ab, dass es ein System und eine Tradition sowie Menschen in führenden Positionen gibt, die dafür sorgen, dass die Integrität bewahrt wird.
  4. Im Bereich der Erziehung weiß man seit langem, dass die Menschen nur dann zu einem Leben nach richtigen Prinzipien bereit und fähig sind, wenn es eine Erziehung gibt, die das nötige Verständnis vermittelt.
  5. Heute wird das Erziehungs- und Bildungswesen tendenziell zu einer Propagandaindustrie gemacht, die nur den Zweck verfolgt, die nächste Generation von Mitgliedern einer programmierten Gesellschaft hervorzubringen, in der Regierung, Konzerne und Wirtschaftsinteressen dominieren. Diese Art von Erziehung und Bildung bezweckt daher nichts Besseres als die Produktion brauchbarer Arbeitskräfte.
  6. Wirkliche Erziehung und Bildung hingegen sind der Prozess, der den eigentlichen Kern und Zweck des menschlichen Lebens enthüllt. Es gibt auch heute Menschen, die sich diesem Prozess widmen. Aber eine kollektive (oder globale) Erziehung und Bildung dieser Art gibt es gegenwärtig nicht.
  7. Das gegenwärtige Erziehungs- und Bildungswesen beruht auf der Ego-Kultur, von der heute die ganze Menschheit durch­drungen ist. Erziehung und Bildung, die auf dem Ego basieren, führen zu Fragmentierung, Konkurrenz und weiterer ­»Triba­lisierung«. Infolgedessen untergraben sie die globale Einheit der Menschheit und behindern das Bestreben, die praktischen Aufgaben der Menschen in einem globalen System zu organisieren.
  8. Die Menschen werden überall auf der Welt indoktriniert, und zwar nicht nur von der Religion, sondern auch durch viele verschiedene Erziehungs- und Bildungssysteme und durch einen angeheizten Aktivismus.
  9. Erziehung und Bildung als Instrumente, die ein Handeln auf der Basis von »Stammes«-Denken und Konkurrenz propagieren, müssen durch eine neue globale Erziehung und Bildung ersetzt werden, die nichts mit Religion oder mit wissenschaftlichem Materialismus zu tun haben.
  10. Der Zweck des Globalen Kooperativen Forums ist ein völlig neues menschliches, politisches, soziales und wirtschaftliches Zusammenleben – und deshalb auch eine ganz neue Form von Erziehung, Bildung und menschlicher Kultur.
  11. Das Globale Kooperative Forum soll den Übergang von der Ego-Kultur zu einer Kultur der Ego-Transzendierung ermöglichen. Diese beruht auf einem höheren Prinzip, das allen Einzelnen, allen Gruppen und allen Kollektiven der Menschheit als Orientierung dienen muss.
  12. Das Ziel dieser globalen Unterweisung besteht darin, das menschliche Leben wieder auf die Prinzipien der Egolosigkeit und der immer-schon-bestehenden Einheit zu gründen. Ich bezeichne diese Form von Unterweisung als »Nullpunkt«-Unterweisung.
  13. »Nullpunkt«-Unterweisung ist kein institutionalisiertes Lernen. Sie handelt vielmehr von einer Lebensweise, in der es ein grundlegendes Verständnis von Egolosigkeit und der immer-schon-bestehenden Einheit gibt.
  14. Dieses grundlegende Verständnis muss sich auf der individuellen Ebene und in der gesamten Welt zeigen, die von allen Menschen gemeinsam gestaltet wird.
  15. Ist die »Nullpunkt«-Unterweisung wirksam, führt sie zum »Nullpunkt«-Leben oder »Nullpunkt«-Bewusstsein.
  16. Die grundlegenden Eigenschaften und Auswirkungen, die aus der »Nullpunkt«-Unterweisung und dem »Nullpunkt«-Verstehen hervorgehen, müssen sich zwangsläufig in der globalen Politik und der Gestaltung der globalen Gesellschaft spiegeln.
  17. Die »Nullpunkt«-Unterweisung ist die Grundlage für den globalen »Nullpunkt«-Aktivismus. »Nullpunkt«-Aktivismus ist ein durch und durch positiver und völlig kooperativer Prozess. Er dient der ganzen Lebensordnung, dem gesamten System des menschlichen Lebens.
  18. Eine systematische »Nullpunkt«-Unterweisung würde die Menschen unausweichlich zu richtigem und positivem Handeln im Rahmen der globalen kooperativen Ordnung bewegen.
  19. Wenn die »Nullpunkt«-Unterweisung sowohl auf der lokalen als auch auf der globalen Ebene etabliert ist, kann sie ein Gegengewicht und eine Alternative zu der Art religiöser Indoktrinierung bilden, die zu den Verirrungen des fundamentalistischen Aktivismus führt.
  20. Das Globale Kooperative Forum ist die institutionelle Manifestation der »Nullpunkt«-Unterweisung.
  21. Dieser Moment der Menschheitsgeschichte ist der entscheidende Wendepunkt – der wirkliche »Nullpunkt«, an dem eine neue und systematische globale menschliche Kultur entstehen kann. Diese neue Kultur wird auf globaler Kooperation basieren und sich an Regeln orientieren, die ein verantwortliches Management der Erdwelt auf kooperativer Basis gewährleisten.
  22. Es ist die Aufgabe des Globalen Kooperativen Forums, die »Nullpunkt«-Unterweisung weltweit anzubieten und alle zu der kooperativen Teilnahme und gegenseitigen Rechenschaftspflicht aufzufordern, die unerlässlich sind, wenn die Menschen für den ganzen menschlichen Bereich und für die ganze Erdwelt die Verantwortung übernehmen wollen.
  23. Eine solche verantwortungsbewusste »Nullpunkt«-Unterweisung und das richtige Selbstmanagement werden die Menschheit befähigen, über die bisher vorherrschenden egoischen Prinzipien des »Tribalismus« und des ungezügelten Konsums hinauszugehen. Durch die »Nullpunkt«-Unterweisung werden die Menschen imstande sein, zu den Prinzipien der von-Natur-aus existierenden Egolosigkeit und der immer-schon-bestehenden Einheit zurückzukehren und allen »Tribalismus« und ungezügelten Konsum aufzugeben.
  24. Die wahre »Nullpunkt«-Unterweisung ist nicht daran zu erkennen, dass sie eine bestimmte Philosophie vertritt. Sie beweist sich vielmehr in einem integren, geordneten Leben, das vor allem auch zur Disziplinierung des Ego-als-Konsumenten führt.
  25. Wer die »Philosophie« der Ego-Kultur aufgibt und sich auf die »Nullpunkt«-Philosophie ausrichtet, der verspürt keine Lust mehr, als egoischer Konsument zu leben. Wer von der »Philosophie« der Ego-Kultur zur »Nullpunkt«-Philosophie übergeht, der bevorzugt ein geordnetes, diszipliniertes Leben, das spontan der stillschweigenden Erkenntnis der von-Natur-aus existierenden Egolosigkeit und der immer-schon-bestehenden Einheit entspringt.
  26. Das stillschweigende »Nullpunkt«-Bewusstsein, das mit der von-Natur-aus existierenden Egolosigkeit und der immer-schon-bestehenden Einheit gegeben ist, zeigt sich ständig in einem disziplinierten Leben. Dieses transformierte Bewusstsein ist das typische Kennzeichen der Führung, die notwendig ist, um die Menschheit (als eine Ganzheit) dazu zu bewegen, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen.